Kognitives Torspielertraining:
Den Kopf aufmerksamer und schneller machen 

In sportwissenschaftlichen Zeitschriften gibt es inzwischen eine Vielzahl an Studien, die die besondere Bedeutung der Verbindung zwischen Wahrnehmungsfähigkeit und der Reaktions- bzw. Handlungsfähigkeit unterstreichen. Trotzdem sind viele Ergebnisse bisher noch wenig in die Praxis übertragen worden. Trainer und Vereine müssen daher dafür sensibilisiert werden, dass gerade Antizipation, Wahrnehmung, Aufmerksamkeit und die schnelle Informationsverarbeitung hervorragend geschult werden können.

Warum ist die Aufmerksamkeit für Torhüter wichtig?
In einem Spiel gibt es viele Anreize, die den Torspieler von seiner Aufgabe ablenken können. Er muss z.B. das „Pfeifkonzert“ des gegnerischen Publikums vor dem Ausführen eines Eckballs ignorieren, darf sich nicht von Entscheidungen des Schiedsrichters oder dem Erwartungsdruck in seiner Konzentration stören lassen. Alle diese Stör- und Ablenkungsversuche muss er im Spiel ausblenden können.
Sein Fokus auf das Spiel ist nicht immer gleich. In einigen Spielsituationen ist es wichtig und notwendig, die Aufmerksamkeit gezielt und selektiv auf ein Objekt zu richten, andere Situationen hingegen fordern einen breiteren Aufmerksamkeitsfokus.


Beispiel: Beim Abstoß muss der Torspieler z.B. seine Aufmerksamkeit weit streuen. Um einen Mitspieler zielgenau zu erreichen, scannt er die Zielräume für Mitspieler und behält gleichzeitig die Gegenspieler im Blick. Er muss sich also auf mehrere Informationsquellen konzentrieren. Man spricht in der Sportwissenschaft von geteilter Aufmerksamkeit.
In der Elfmetersituation oder vor Torabschlüssen des Gegners hingegen grenzt der Torspieler seine Aufmerksamkeit stark ein und richtet seinen Fokus nur auf diese Szene. Er achtet auf Bewegungen des Angreifers und konzentriert sich auf den Zeitpunkt des Torabschlusses, um für die Abwehraktion bereit zu sein. Bei GÖALKEEPING trainieren wir gezielt mit kognitiven Elementen.