Zusammenarbeit mit den Abwehrspielern - bei Ecken
Bei Eckbällen ist der Torspieler hauptverantwortlich für eine rasche und zielgerichtete Abwehrorganisation auf Basis der vom Trainer festgelegten Aufgabenverteilung für jeden einzelnen Spieler.
Aufgaben:
Zusammenarbeit mit den Abwehrspielern - bei Freistößen
Bei gegnerischen Freistößen muss der Torspieler mit seiner Hintermannschaft entscheiden welche Mitspieler und wie viele sich von ihnen in einer Mauer zusammenfinden. Im besten Fall ist im Vorfeld des Spiels definiert welche Mitspieler das sind.
Aufgaben:
Wie und wann agieren?
Welche Faktoren beeinflussen die Mauer und ihre Positionierung?
Wer organisiert die Mauer und stellt sie an den richtigen Platz?
Der Torspieler trifft zunächst die Entscheidung, wie viele Mitspieler er in der Mauer haben möchte. Anschließend stellen sich die Feldspieler der Größe nach auf. Der Größte nach Außen, der Kleinste am nächsten zur Tormitte. In den Außenbereichen (nahe der Seitenauslinien) steht in der Praxis oftmals auch nur ein Spieler in der Mauer, um kurzes Ausführen von Freistößen zu unterbinden. Praxistipp: Wenn es sich um 2 Schützen handelt, am besten 2 Spieler in die Mauer damit der eine auf einen pass lauern kann.
Wie positioniert sich der Torspieler?
Nachdem der Torspieler die Mauer gestellt hat, begibt er sich so weit in Richtung des ballfernen Pfostens, dass er gerade so den Ball sehen kann. Damit deckt er die freie Ecke ab und ist trotzdem in der Lage, schnell in die von der Mauer geschützte Ecke zu hechten, falls der Ball die Mauer überwindet.
Wie viele Spieler stehen in der Mauer?
Das ist von Torspieler zu Torspieler verschieden und, um herauszufinden, wie viele Spieler in welcher Situation in der Mauer stehen sollten, können im Training Dummies zum Einsatz kommen. Der Torspieler stellt unterschiedlich viele Dummies auf und testet, welche Variante am besten funktioniert. Dieses Wissen nimmt er mit ins Spiel und weiß dann genau, wie viele Abwehrspieler er wann in der Mauer braucht. Unter Berücksichtigung der Faktoren (Entfernung, Winkel und Schütze) haben wir bei GÖALKEEPING eine Mauer-Matrix entwickelt:
Die Zahl im jeweiligen Quadranten zeigt die Anzahl an Spielern in einer Mauer, wenn aus demselben Quadranten ein Freistoß geschossen wird. Die Angabe "+1" ergibt sich in der Praxis aus dem Bedarf, ob ein weiterer Spieler in die Mauer gestellt oder
hinter die Mauer gelegt wird.
Zusammenarbeit mit den Abwehrspielern - bei Steilpässen hinter die Kette
Neben der Raumverteidigung von z.B. Flanken aus dem Halbfeld oder Ecken gehört es auch für einen modernen Torspieler dazu den Raum vor dem eigentlichen Strafraum bei Bedarf zu verteidigen. Bei Steckpässen hinter die gegnerische Verteidigungslinie (3er- oder 4er-Kette) muss der Torspieler entscheiden zu welchem Zeitpunkt er sich zum Ball bewegt und auf welcher Höhe er steht.
Im Amateursport gibt es zwei extreme Ausprägungen:
Die Torspieler, die auf der Torlinie stehen bleiben.
Die Torspieler, die "wilde Ausflüge" machen.
In unserer Trainingsphilosophie gehört es dazu, das wir mit dem klaren Prinzip arbeiten, dass Bälle die in den verlängerten Strafraum (grüne Markierung) gespielt werden, abzulaufen sind. Die Räume neben dem Strafraum (rote Markierung) werden nicht abgelaufen. Das vereinfacht es für den Torspieler Entscheidungen zu treffen. Vor allem sind die Bälle, die in den Bereich gespielt werden smarter zu erlaufen.
Zusammenarbeit mit den Abwehrspielern - Orientierung in den Raumzonen
Im Rahmen eines Kongresses zum Torwartspiels beim VfB Lübeck unter der Anleitung von Arvid Schenk, wurden die nachfolgenden Raumzonen erarbeitet. Die Zonen gliedern sich in fünf Bereiche und sprechen für eine entsprechende Handlungsoption des Torspielers.